Du möchtest auch im Haushalt und besonders bei deiner Wäsche plastikfrei leben? Dann sind hier unsere TOP 5 Tipps für deinen Wäscheraum.
1. Kleidung
Ein Großteil der heutigen Kleidung besteht aus Kunstfasern… aus diesen lösen sich durch die Reibung in der Waschmaschine kleinste Fasern, auch Mikroplastik genannt, und gelangen durch das Abwasser in unsere Flüsse und somit in unsere Umwelt. Diese kleinen Plastikteilchen bedeuten ein massives Problem für die Natur, denn die Filter der Kläranlagen können diese winzigen Teilchen nicht zurückhalten. Genaueres dazu erfahrt ihr in unserem Mikroplastik-Artikel. Um den Abrieb der Kleidung in der Waschmaschine zu verhindern, kann man zum Beispiel den Guppyfriend-Waschbeutel benutzen, der die Kunstfasern auffängt. Du kannst sie dann nach dem Waschen entfernen und im Restmüll entsorgen. Beachte aber, dass einige Fasern beim Waschen im Beutel an der Kleidung haften bleiben und sich beim Tragen verteilen. Es ist also keine optimale Lösung.
Grundsätzlich ist es natürlich ratsam erst gar keine Kleidung aus Kunstfasern zu kaufen, denn sowohl die Herstellung als auch das Waschen der künstlichen Textilien schaden der Umwelt. Die bekanntesten Kunstfasern sind: Polyester (vor allem in Sportkleidung), Polyacryl, Elasthan und Polyamid z.B. Nylon. Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Wolle oder Hanf tragen sich dagegen viel angenehmer auf der Haut, sind atmungsaktiv und halten meist viel länger. Wir empfehlen hier ganz klar Kleidung aus Bio-Baumwolle, um Pestizide zu vermeiden. Lieber weniger, dafür hochwertiger kaufen, wenn es denn neu sein muss.
Tipps zum Waschen der Kleidung:
1. Harte und weiche Stoffe getrennt waschen. Wäscht man zum Beispiel Jeans und Pullover zusammen, so entsteht mehr Reibung und es werden mehr Fasern abgerieben und gelangen in die Umwelt.
2. Weniger heiß waschen. Die meiste Wäsche wird schon bei 30 Grad sauber.
3. Mit geringerer Schleuderzahl waschen, das schont außerdem die Kleidungsstücke.
2. Waschpulver
Enthält oft jede Menge Stoffe, die nicht unbedingt toll für unsere Umwelt sind. Da wir keine Chemikalien in unserer Wäsche und schon gar nicht durch unser Abwasser in die Umwelt spülen wollen, verwenden wir nur ökologisches Waschmittel. Wir benutzen überwiegend Frosch oder Sonett, denn letzteres gibt es zum Abfüllen bei uns im Unverpackt-Laden (unbezahlte Werbung).
Man kann Waschmittel aber auch selbst herstellen oder Waschnüsse verwenden. Mit Waschnüssen haben wir noch keine Erfahrung gesammelt, das Rezept von smarticular legen wir dir aber ans Herz:
3. Dufttücher
Kann man sich total sparen oder selber machen… einfach ein Stück Stoff mit Duftöl beträufeln oder ein Säckchen mit getrocknetem Lavendel in den Wäscheschrank hängen. Der Duft von Lavendel sorgt für Ruhe und Entspannung und schützt gleichzeitig vor Kleidermotten.
4. Weichspüler
Ist absolut überflüssig! „Ja, aber dann riecht die Wäsche nicht mehr gut und wird ganz kratzig!“ wirst du jetzt vielleicht sagen. Oder: „Die Wäsche ist nicht sauber, wenn sie nicht gut riecht„, wird vielleicht ein anderer argumentieren… Genau diese Denkweise hatte ich früher auch. Mittlerweile hat sich meine Nase neutralisiert und auch meine Wäsche duftet herrlich frisch, nur eben nicht völlig überparfümiert. Wir sind den Geruch des Weichspülers so gewöhnt, dass unsere Wäsche scheinbar nicht genug riecht, sobald wir keinen extra Duft mehr verwenden.
Tatsächlich ist die Wäsche ohne Weichspüler sogar viel sauberer, denn in den meisten handelsüblichen Weichspülern sind tierische Fette wie zum Beispiel Rinderfett enthalten. Diese Fette legen sich um die Fasern des Stoffes und machen ihn „schön weich“ und angenehm „kuschelig“. Vielleicht sind ja in den meisten Weichspülern soviel Duftstoffe enthalten, um den Gestank des tierischen Fettes zu übertünchen? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich ein Kleidungsstück mit dem Gedanken daran, nicht mehr mit gutem Gewissen anziehen, geschweige denn, mich darin einkuscheln möchte. Zudem können bei empfindlichen Menschen oder Kindern allergische Reaktionen durch die Duftstoffe ausgelöst werden. Also besser Finger weg von Weichspülern und lieber ein paar Tropfen gutes Duftöl zur Wäsche dazu geben. Die Umwelt, deine Haut und dein Geldbeutel werden dankbar sein.
Wer trotzdem nicht auf weichere und duftendere Wäsche verzichten möchte, kann sich einen ökologischen Weichspüler einfach und schnell selbst machen.
Dazu mischt du
2 Tassen Wasser (500 ml) mit
1 Tasse Essig (250ml) in einer Schüssel. Dazu gibst ganz LANGSAM und VORSICHTIG
1/3 Tasse Natron (66g). Das Gemisch fängt an zu sprudeln, deshalb NICHT alles auf einmal einrühren.
Alles gut vermischen und wer mag, kann anschließend noch
ein paar Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel) hinzugeben.
Der Essig-Geruch verfliegt sehr schnell wieder und lässt eine angenehm duftende Wäsche zurück.
5. Wäschekorb & Wäscheklammern
Ja, auch die sind überwiegend aus Kunststoff. Zugegebenermaßen sind Wäschekörbe mit der nassen und somit sehr schweren Wäsche darin sehr viel leichter als die Varianten aus Weide. Ich nutze meinen Korb aus Kunststoff auch weiterhin, denn auch wenn ich ein anderes Material weitaus hübscher finde, kann ich es dennoch nicht übers Herz bringen, eine so große Menge an Plastik zu entsorgen. Bei meinem zweiten Korb ist der Henkel abgebrochen und da ich ihn so nicht mehr verwenden kann, ist er nun zu einer Stauraum-Kiste für den Keller geworden 😉
Wäscheklammern benutzen wir keine, sondern hängen unsere Wäsche entweder ohne oder mit Kleiderbügeln auf. Ansonsten würde ich die klassichen Holzklammern bevorzugen.
Unsere Tipps:
- Kleidung auch mal auslüften oder kleinere Flecken per Hand auswaschen. Das macht Sabine oft bei kleinen Flecken, die aus dem Kindergarten mitgebracht werden
- Waschmaschine gut füllen, nicht zu heiß und mit geringerer Schleuderzahl waschen, damit so wenig Reibung und Hitze wie möglich Mikroplastik lösen kann
- Wäsche draußen trocknen statt in den Trockner zu geben, denn hier brechen Fasern besonders leicht und landen im Auffangwasser
- Viele Dinge aus Kunststoff können auch anderweitig genutzt werden, statt sie wegzuwerfen. Nicht nur die Herstellung, auch die Entsorgung verursacht eine Menge Energie. So kann man zum Beispiel schauen, ob man ein Stück Kernseife in einer ausgedienten Plastik-Brotbüchse aufbewahren kann oder alte kaputte Wäschekörbe zum Sammeln der Schmutzwäsche oder zur Aufbewahrung in Keller oder Vorratsraum benutzen.