Wahrscheinlich hast auch du schon von Vitamin D3 gehört. Vielleicht substituierst du auch schon? Oder hast mal deinen Vitamin D3 Spiegel bestimmen lassen? Die Empfehlung liegt bei mindestens 20 ng/ml, für ältere Menschen bei mindestens 30 ng/ml, Experten empfehlen sogar zwischen 40 ng/ml und 70 ng/ml. Ich war vor 1,5 Jahren bei 29, Katrin bei 34. Und das, obwohl wir bereits (niedrig dosiertes) Vitamin D eingenommen haben. Seit dem haben wir erhöht!
Einheiten, ng, Mikrogramm… was denn nun?
Der Vitamin D3 Spiegel im Blut wird meist in ng/ml angegeben. Die Dosis an Vitamin D3 wird auf den Packungen entweder in Mikrogramm oder in Einheiten (I.E.) angegeben, hier entspricht 1 Mikrogramm 40 Einheiten (I.E.).
Was macht Vitamin D3 denn eigentlich?
Das „Sonnenvitamin“ ist superwichtig für den Knochenerhalt. Die Knochendichte und die Muskeln werden positiv beeinflusst. Aber auch für ein gutes Immunsystem ist Vitamin D enorm wichtig, weil es dazu beiträgt, Erreger direkt beim Eindringen zu erkennen. Vitamin D ist für sehr viele Funktionen unseres hochkomplexen „Systems“ unentbehrlich. Fast alle Organe haben Rezeptoren für die Aufnahme von Vitamin D und je nach Organ erfüllt es verschiedene Aufgaben in unserem Körper.
Warum muss ich denn zuführen?
Vitamin D ist eigentlich gar kein richtiges Vitamin, sondern eher ein Hormon. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen wird es nämlich nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern hauptsächlich von unserem Körper selbst gebildet. Es gibt einige wenige Lebensmittel, wie Milchprodukte, Eier und Fisch, die Vitamin D enthalten. Auch in Pilzen sind kleinste Mengen vorhanden. Allerdings können wir über die Nahrung nur zischen 10-20% aufnehmen.
In unserer Haut wird Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichts (UVB-Strahlen) gebildet.
Da wir Stubenhocker geworden sind und fast keine Zeit mehr draußen in der Sonne verbringen, und falls doch, dann meist angezogen oder sogar eingecremt, hat die Sonne kaum Chancen, auf unsere Haut zu treffen. 70 bis 90% der Menschen haben deshalb einen Mangel! Kinder kommen schon mit einem Mangel auf die Welt, wenn die Mutter bereits einen Mangel hat. Im ersten Lebensjahr bekommen Babys Vitamin D vom Kinderarzt verschrieben, weil man um die Gefahr von brüchigen Knochen weiß, die ohne das Vitamin die Folge wären. Im zweiten Lebensjahr leider nicht mehr, weil man davon ausgeht, dass ein einjähriges Kind viel Zeit im Freien verbringt. Das ist aber nicht der Fall, denn unser heutiger Lebensstil und die Gesellschaft hat sich verändert und die Folge ist der Mangel an lebenswichtigen Hormonen und Mikronährstoffen.
Doch nicht allein der Aufenthalt im Freien ist für die ausreichende Vitamin-D-Bildung in der Haut nötig, die Sonnenstrahlen müssen dazu auch noch in einem gewissen Winkel auf unsere Haut treffen. Hier gibt es eine Faustregel: Drehst du dich der Sonne mit dem Rücken zu und schaust dir deinen Schatten an, muss dieser kürzer sein, als du, dann wird Vitamin D gebildet. Lebt ihr – so wie wir – nördlich des 42. Breitengrades (Höhe Barcelona) ist es eurer Haut nicht möglich, in den Wintermonaten (November bis Februar) Vitamin D zu bilden. Das liegt daran, dass der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen zu flach ist, um in ausreichender Menge auf die Erde zu treffen. Vergrößert sich die Entfernung zum Äquator noch weiter, etwa bis zum 52. Breitengrad (oberhalb von Berlin) dann ist der Zeitraum, an dem kein Vitamin D gebildet werden kann sogar noch länger, nämlich von Oktober bis März. Früher war das nicht so ein großes Problem, da man über die Sommermonate genug Vitamin gespeichert hatte. Heute reicht der Aufenthalt im Sommer im Freien, nicht mal für die tägliche Dosis.
Die Bildung hängt außerdem von unserer Hautfarbe ab. Helle Haut kann schneller Vitamin D bilden als dunkle. Im Norden haben die Menschen meist eher hellere Haut, im Süden eher dunklere, da diese besser vor der Sonneneinstrahlung schützt. Bedeutet aber auch, dass dunklere Haut für die Bildung von Vitamin D länger Zeit braucht. Zudem bildet ältere Haut weniger Vitamin D als jüngere.
Ein weiterer Faktor für unseren Vitamin D Spiegel stellt der Fettanteil im Körper dar, denn Vitamin D ist fettlöslich. Bei übergewichtigen Menschen verschwindet das gebildete Vitamin also quasi im Fettgewebe.
Der einfachste Weg ist also, Vitamin D einzunehmen.
Wo bekomme ich es her?
Vitamin D gibt es in unterschiedlich hohen Dosierungen, in Tabletten, Kapseln und Tropfen und natürlich als total zuckrige Kautabletten für Kinder im Drogeriemarkt (wir finden Tropfen hier sehr viel besser für Kids, da diese zuckerfrei sind, sich super dosieren lassen und keinen Eigengeschmack haben).
Die Empfehlung von Prof. Dr. Jörg Spitz (aus unserem Video am Ende dieses Beitrags) lautet, eine Substituierung von 4000 Einheiten für einen 75kg schweren Menschen. Bei einem Körpergewicht von 70kg erhöhen 1000 Einheiten am Tag den Vitamin D Spiegel um 10ng. Man kann sich hier also mit Hilfe des Dreisatzes (oh Gott, die Schulzeit ist lange her 😉 ausrechnen, welche Dosis man braucht, um den Spiegel zu erhöhen.
Sprich deinen (Kinder-) Arzt vor der Einnahme an und lass deinen Vitamin D Spiegel bestimmen. Wir sind super gespannt auf deinen Wert, vielleicht magst du ihn in den Kommentaren hinterlassen?
Hier das Video dazu… auf die Couch, gemütlich machen und was lernen 🙂
Vitamin D – Hype oder Hope?
Viel Spaß wünschen dir Katrin und Sabine
P.S. An dieser Stelle sei noch einmal kurz erwähnt: Wir sind keine Ärzte oder Therapeuten und können euch deshalb auch nur unsere Erfahrungen bzw. die Ergebnisse unserer Recherchen zur Verfügung stellen. Vor der Einnahme, über die Höhe der Dosierung und generell bei Unklarheiten, müsst ihr in jedem Fall einen (Kinder-) Arzt konsultieren!