Bienen sind unheimlich fleißig! Sie leisten einen für uns Menschen so wichtigen und unersetzlichen Dienst, indem sie unsere Nutzpflanzen bestäuben. Ohne die Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, sondern auch weniger Obst und Gemüse.
Leider sind unsere Bienen ernsthaft bedroht! Deshalb möchten wir mit unseren Mitteln etwas zu ihrer Erhaltung beitragen.
Vielleicht habt ihr ja auch Lust darauf?
Dann lasst uns gemeinsam für mehr Lebensraum und Nahrung sorgen!
So werdet ihr zu Bienenrettern:
PFLANZT WAS DAS ZEUG HÄLT! Egal ob im Garten oder auf dem Balkon, jeder noch so kleine Fleck hilft den Bienen. Besonders gern mögen sie Lavendel, Wildrosen, Himbeersträucher und alle anderen Obstblüten, Löwenzahn, Klee, Kornblumen, Kapuzinerkresse (auch für uns sehr lecker), Malve und Ringelblumen. Fertige Samenpackungen oder Seedbombs gibt es auch zu kaufen, zum Beispiel die „Seedballs Bienenblumenmischung“ beim avocadostore.
Allgemeiner Tipp:
Planzt KEINE oder nur wenig Blumen mit gefüllten Blüten! Als gefüllte Blüte werden jene Blüten bezeichnet, die meist durch Züchtung eine vermehrte Anzahl an Blütenblättern besitzen. Durch die zurückgebildeten oder nicht mehr zugänglichen Staubblätter bieten gefüllte Blüten in der Regel keine Nahrung für Bienen und andere bestäubende Insekten. Sie sind also sozusagen eine Mogelpackung für Bienen. Die gefüllten Blüten findet man zum Beispiel bei Chrysanthemen, Dahlien, Astern, Rosen, Akelei, Nelken, Kamelien und Pfingstrosen.
Neben ausreichender Nahrung in Form von Wildpflanzen bieten Nisthilfen eine zusätzliche Möglichkeit für eine Besiedelung. Dabei spielt nicht das Aussehen, sondern die Qualität eine wichtige Rolle. Hier sollte man sich die Natur als Vorbild nehmen.
Bambus & Schilf
Am einfachsten sind Stücke aus Bambusrohr, die man im Baumarkt oder Gartenbedarf bekommt. Dazu sägt man 9 – 20 cm lange Bambusstücke mit 3 – 9 mm Innendurchmesser jeweils hinter den Knoten (Verdickungen) durch. So hat das Rohr hinten am Knoten einen Abschluss und das vordere Ende bleibt für den Nestbau offen. Wenn ihr die Knoten ebenfalls ansägt, muss das Loch verschlossen werden (z. B. Mit Watte) damit es innen drin völlig dunkel ist.
Das Mark könnt ihr mit Hilfe eines entsprechend langen Bohrers (die Bohrweite muss etwas geringer sein als der Durchmesser des Röhrchens) oder auch mit stärkerem Draht entfernen. Das könnt ihr gut mit der Hand machen. Dabei solltet ihr darauf achten, eine möglichst glatte Innenwand zu bekommen, damit die Bienen sich nicht verletzen.
Die fertigen Röhrchen könnt ihr dann in die Löcher von Lochziegeln stecken oder sie gebündelt in Reste von Kunststoff-Rohren oder in Konservendosen unterbringen.
Schilf lässt sich auch sehr gut als Nisthilfe gebrauchen. Hier könnt ihr zum Beispiel einen Sichtschutz im Baumarkt kaufen. Die Schilfmatte mit einer scharfen Schere auf ca. 30cm kürzen und die Teilstücke aufrollen. Achtet bitte darauf, die Halme nicht zu quetschen! Auf diese Weise erhält man schnell viele Röhrchen.
Hartholz
Unbehandeltes, abgelagertes und entrindetes Hartholz wie z. B. Esche, Buche oder Eiche eignen sich ebenfalls sehr gut als Nisthilfe. Nadelholz ist nicht geeignet, da sich die Fasern bei Feuchtigkeit aufrichten, die Bienen aber lieber glatte Innenwände bevorzugen. Nehmt euch einen Hartholzblock – die Form und Größe könnt ihr euch aussuchen – und bohrt dort 5 – 10 cm tiefe und 2 – 9 mm breite Gänge hinein.
Ganz wichtig ist hierbei, an der Seite zu bohren an der vorher die Rinde war!
Am besten bohrt ihr unterschiedlich große Löcher. Es sollten dabei mehr Löcher mit 3 – 6 mm Bohrweiten vorhanden sein als die 8 – 9 mm. Die Biene sucht sich das Loch anhand ihrer Kopfgröße aus.
Nach dem Bohren die Holzoberfläche noch mit Sandpapier glätten, damit keine abstehenden Fasern den Eingang zum Loch versperren.
Alle Nisthilfen sollten an einem sonnigen Platz aufgestellt werden, z. B. An der Hauswand, der Pergola, dem Carport, einer Mauer, einem Zaunpfahl, oder der Balkonbrüstung und zwar so, dass die Gänge waagerecht sind und für die Bienen frei zugänglich sind. Außerdem sollte die Nisthilfe nicht wackeln.
Tot- und Morschholz
Manche Wildbienenarten legen ihre Nester ausschließlich in totem Holz an. Hierzu kann man Stämme oder Äste von Laubhölzern an einem geschützten, von der Sonne beschienenen Ort lagern. Dieses Altholz kann den Bienen für viele Jahre einen Unterschlupf bieten.
Unser Buchtipp:
Wer sich noch näher über die Wildbienen und deren Erhaltung informieren möchte, dem empfehlen wir das Buch von Paul Westrich „Wildbienen – Die anderen Bienen“ (erschienen im Verlag Dr. Friedrich Pfeil / ISBN 978-3-89937-136-9)