Manchmal stößt man per Zufall auf tolle Dokumentationen, die einen nachhaltig beeindrucken. Genau so eine ist mir gestern über den Weg gelaufen: Unser Hirn ist, was es isst!
Ich selbst benutze diesen Satz seit Jahren ganz ähnlich, denn ich bin ausgebildete Ernährungsberaterin und meine Einstellung lautet „Du bist, was du isst!“. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir über unsere Ernährung ziemlich gut steuern können, wie leistungsfähig, wie gesund und wie konzentriert wir und unsere Kinder sein können. Ganz provokativ formuliert könnte ich sagen, „isst du nur Zucker, weiße Mehle und schlechte Fette, besteht auch dein Körper – bestehst DU – nur aus diesen schlechten Bausteinen. Willst du das? Meinst du, dein Körper und dein Gehirn können damit gut funktionieren? Ich nehm die Antwort vorweg: Neeeee! Nö! Gar nicht!“
Die Dokumentation „Unser Hirn ist, was es isst!“, erklärt einleuchtend die Zusammenhänge zwischen Ernährung und deinem Verhalten und sogar deinen Entscheidungen. Ja, richtig gelesen! Dein Frühstück bzw. der Anteil an Proteinen und Kohlenhydraten hat Auswirkung auf deine Entscheidungen und darauf, ob du eher gelassen oder aggressiver reagierst. Oh weh… darauf eine extra Portion Quark mit Nüssen ins Müsli 🙂
Der Film widmet sich weiterhin der Macht und der Sucht nach Zucker und kommt dabei zu verblüffenden und wirklich erschreckenden Ergebnissen durch Versuche an Ratten. Ich hab zurückgespult und die Sequenz noch einmal angesehen! Eine Ratte, die mit Kokain, Heroin und Zucker aufgewachsen ist und dann frei zwischen diesen Stoffen wählen konnte, hat sich für… ich glaub es immer noch nicht… ZUCKER entschieden. Die Sucht danach ist größer als nach harten Drogen. Und wird rapide mehr. Denn unser Belohnungszentrum reagiert auf die gleiche Menge Zucker immer weniger stark und fordert immer mehr, um das gleiche Glücksgefühl zu spüren. Ein Teufelskreis oder wie ein Wissenschaftler sagt: „Wir füttern das Monster in uns!“
Doch keine Angst… es geht auch anders. Es gibt nämlich tolle und leckere Lebensmittel, die uns richtig gut tun. Hier müssen natürlich und selbstverständlich meine Lieblingsfettsäuren zum Einsatz kommen: Omega 3. Unsere Liebe reicht weit zurück und ich kenne niemanden in meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis, dem nicht schon mindestens 1x die Ehre zuteil wurde, von mir eine Ausführung inklusive Empfehlung zu erhalten. Warum? Weil es mega genial ist. Weil es so einfach ist! Weil es so viel bewirkt! Auch an dieser Stelle kommt ihr jetzt nicht drum herum:
Omega 3 tut uns einfach rundherum gut, z.B. wirkt es schon bei der Entwicklung des Gehirns und der Sehfähigkeit unserer ungeborenen Kinder mit, und sorgt für eine normale Gehirnfunktion und eine normale Sehkraft auch im weiteren Leben. Denn Omega 3 ist ein wichtiger Bestandteil unseres Gehirns und der Netzhaut! Es kann darüberhinaus auch unser Herz und unsere Blutgefäße schützen. Entzündliche Prozesse wie z.B. bei Neurodermitis oder manchen rheumatischen Erkrankungen können eingedämmt werden und auch weitere Nutzen wie ein möglicher Einsatz zur Prävention bei Demenz wird erforscht. Doch Omega 3 kann unser Körper nicht selbst bilden, sondern er ist auf die Zufuhr von außen angewiesen. Es gibt insgesamt drei Omega 3 Fettsäuren: Alpha-Linolensäure (ALA z.B. in Leinöl, Rapsöl, Walnüssen) sowie die aktivsten Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die z.B. in Mikroalgen, Krill und Fischen vorkommen. Aufgepasst, denn das ist wichtig für gleich: ALA ist eine Vorstufe, aus der unser Körper noch EPA und DHA bilden muss!
Um dich und deine Familie (gerade in Schwangerschaft und Stillzeit, denn Omega 3 wird auch über die Nabelschnur und die Muttermilch an dein Baby weitergegeben) ab sofort mit diesen hochwertigen ungesättigten Fettsäuren zu versorgen, hast du mehrere Möglichkeiten: Fettreichen Fisch 2x pro Woche essen (fällt für Vegetarier und Veganer weg), Walnüsse, Leinsaat, mit Algenöl angereicherte Margarine oder mit Algenöl angereicherte Öle in deine Ernährung einbauen…
Mein Tipp: nehmt (mildes) Leinöl mit DHA und EPA aus Algenöl zu euch. Schaut hier unbedingt auf die Verzehrempfehlung des jeweiligen Öls das ihr kauft, denn zu viel hat gesundheitliche Nachteile, weil es die Fließeigenschaft des Blutes beeinträchtigen kann. Wer Medikamente einnimmt, Diabetiker ist oder unsicher ist, sollte seinen Arzt vor der Einnahme befragen.
Reines Leinöl ist auch toll, hier liegt aber das Omega 3 als die eben erklärte Alpha-Linolensäure vor, aus dieser der Körper dann erst selbst EPA und DHA bilden muss und dies leider nur zu einem geringen Teil kann. Experten schätzen hier, dass lediglich 0,5% bei DHA und bis 10% bei EPA umgewandelt werden können (Quelle: https://www.ugb.de/ernaehrungsberatung/omega-3-fettsaeuren/). Deshalb ist Leinöl mit zugesetztem Algenöl meiner Meinung nach empfehlenswerter, denn DHA und EPA finden sich ja bereits in Algen. Kurzer Exkurs: Fische essen Algen und schwupps – schon wisst ihr, warum in Fisch Omega 3 ist. Um einen hohen Omega 3 Wert mit EPA und DHA zu erzielen, wird vielen Ölen Algenöl zugesetzt oder Fischöl. Letzteres mag ich persönlich als Vegetarier nicht… Fische sind oft zu stark belastet und unsere Meere überfischt und warum nicht Omega 3 direkt aus der Ursprungsform Alge beziehen und den Umweg über den Fisch gehen? Kleiner Hinweis: Leinöl ist nicht lange haltbar und darf nicht erhitzt werden (also lieber pur, auf den Salat etc.). Es braucht eine dunkle Flasche, aufbewahrt im Kühlschrank und sollte je nach Hersteller innerhalb von 3 Wochen bis 2 Monaten verbraucht sein, sonst wird es ranzig. Wer den Geschmack nicht so mag, trickst einfach und gibt etwas Holunderbeersirup mit auf den Löffel, so liebt es meine Tochter 🙂
Aber nun weiter im Text: In der Doku hat sich ein Wissenschaftler mit der Untersuchung des Aggressivitätspotential bei Straftätern beschäftigt und mit einer Gruppe Freiwilliger die Ernährung umgestellt. Was wurde danach beobachtet? Das Aggressivitätspotential sank, die Isolationshaft wurde weniger. Zufall? Nein! Ein Gehirn, dass krank ist, dass aus schlechten Verbindungen besteht, dessen Neuronen beschädigt sind, das kann nicht entspannt reagieren! Es geht einfach nicht. Die Untersuchungen gehen sogar noch weiter… kann man mit gesunder Ernährung und einem damit einhergehenden entspannten, klar denkenden Gehirn Konflikten vorbeugen??? Straftaten verhindern? Es wäre sooo schön! Doch so weit ist die Wissenschaft noch nicht und es klingt auch zu einfach, denn natürlich spielen immer eine ganze Reihe von Faktoren mit, warum eine Tat begangen wird… sozialer Background, das pure Überleben… um es kurz anzureißen. Aber ein interessanter Gedanke ist das schon!
Was tut uns noch gut? Polyphenole! Ganz klar. Poly… was? Egal, musst du dir nicht merken. Sie hemmen zum Beispiel Entzündungen, haben positive Auswirkungen auf den Blutdruck und fangen freie Radikale. Aber sie reparieren auch geschädigte Neuronen und halten Gedächtnisstörungen in Schach. Iss einfach rote Beeren, Äpfel, Trauben, Aroniabeeren und trink Grüntee und echten Kakao, dann hast du genug davon 🙂
Zwar zum Schluß genannt, aber nicht am wenigsten wichtig: unsere Darmbakterien! Ja, die haben tatsächlich eine Verbindung zu unserem Gehirn. Nämlich den Vagus-Nerv. Darmbakterien wirken so direkt auf unsere Stimmung und auf unser Essverhalten. Hättest du das gedacht? Ich bin immer wieder fasziniert, wie viele Dinge in unserem Wunderwerk Körper zusammenhängen und wie es unser Körper doch die meiste Zeit über schafft, ganz gut zu funktionieren, auch ohne das wir viel darüber wissen. Auch hier könnte ich einen ganzen Artikel schreiben, mach ich sicherlich auch mal. Aber vorerst merk dir einfach: Je bunter und abwechslungsreicher du isst (nein, Smarties zählen nicht, ich meine Obst und Gemüse), desto vielfältiger sind deine Darmbakterien und umso entspannter ist dein Hirn.
Dr. Eric Stice aus dieser Doku hat einen wunderbaren Schlusssatz: „Ernähren Sie Ihre Kinder gesund und gewöhnen Sie sie nicht an den MIST!“ Ich stimme Ihnen zu Herr Dr. Stice! Und deshalb helfen wir „gesundezwerge“ euch dabei und lassen euch nicht allein. Versprochen!
Viel Spaß beim Film! Eure Sabine