Kapsel rein, Knöpfchen drücken, Kaffee raus, fertig!
Ja, so ein schneller Kaffee aus der Kapselmaschine ist super praktisch. Allerdings bestehen diese kleinen Kapseln aus Aluminium, oder kurz Alu genannt.
Alu ist ein sehr leichtes Metall, im Vergleich zu Stahl ist es genauso fest aber nur halb so schwer. Zudem rostet es nicht und ist leicht formbar. Diese vielen positiven Eigenschaften machen das Metall so beliebt.
Aluminium kommt im Fahrzeug-, Flugzeug- und Schiffsbau zum Einsatz. Es wird auch für die Herstellung von Leitungen, Konstruktionselementen, Leichtbaustoffen und Verpackungsmaterialien verwendet.
Wo ist das Problem?
Das Metall wird aus dem Erz Bauxit gewonnen, welches sich in der Erde befindet. Ein großer Teil davon lagert in den Regenwäldern. Um an dieses Erz unter der Erdoberfläche heranzukommen, werden in Australien, Indonesien, Brasilien und Guinea riesige Flächen Wald gerodet. Durch chemische Verfahren wird aus dem Bauxit Aluminium hergestellt. Dabei fallen pro Tonne Aluminium das Vierfache an giftigem Schlamm, sogenannter Rotschlamm, an. Zudem kommt es nicht selten vor, dass die in großen Becken gelagerten chemischen Abfälle durch Löcher im Tank oder Dammbrüche austreten und die Umgebung verseuchen, teilweise sogar ganze Dörfer überfluten und so die darin enthaltenen Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber in die Umwelt gelangen.
Erst Anfang des Jahres hat ein Dammbruch in einer Eisenerzmine in Brasilien Dutzende Menschenleben gekostet und die Umwelt massiv verseucht. (in dieser Petition könnt ihr mehr darüber lesen: https://www.regenwald.org/petitionen/1168/stoppt-die-giftlawine-in-brasilien)
Außerdem benötigt man für die Herstellung von einer Tonne Aluminium soviel Strom wie ein 2-Personen-Haushalt in 5 Jahren verbraucht. Um bei der Herstellung ausreichend Strom zu erzeugen, werden dafür Kohle- und Wasserkraftwerke gebaut.
Im Vergleich zu anderen Materialien braucht die Herstellung von Alu 25 mal soviel Energie wie die Produktion von Glas oder 10 mal soviel wie die Produktion von Weißblech.
Allerdings kann Alu sehr gut wiederverwendet werden. Um die natürlichen Ressourcen zu schonen, kann man Aluminium recyceln. Die Recyclingquote liegt in Deutschland bei 85-95%. Dafür werden im Vergleich zur Erstherstellung nur 5% der ursprünglichen Energie verbraucht.
Wie gefährlich ist Aluminium?
Produkte aus Aluminium gehören wie Plastik ganz selbstverständlich zu unserem Alltag. Es gibt wohl kaum eine Küche, in der man keine Rolle Alufolie findet. So werden Essenreste sauber verpackt, Pausenbrote eingewickelt und Kartoffeln beim Grillen vor dem Verbrennen geschützt. Nach Verwendung kann man sie einfach wegwerfen und spart sich somit den lästigen Abwasch.
Doch die Verwendung von Aluminium kann gefährlich für die Gesundheit sein – es steht zum Beispiel im Verdacht, Alzheimer auszulösen. Auch wenn es noch keine genauen Studien und wissenschaftliche Belege gibt, Tatsache ist: Es kann das Nervensystem schädigen und den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen. Eine regelmäßige Belastung des Körpers mit Aluminum ist in jedem Fall problematisch. In hohen Mengen wirkt es giftig auf embryonale Zellen und beeinträchtigt deren Entwicklung. Alu kann auch zum Gesundheitsrisiko werden, indem es mit säurehaltigen, basischen, fettigen oder salzigen Speisen in Berührung kommt. Diese greifen das Metall an, wodurch sich Aluminiumionen lösen und somit in unser Essen gelangen können.
Was kannst du tun?
- Versuche deinen Verbrauch von Aluminium soweit es geht einzuschränken. Wenn du auf ein Produkt mit Aluminium nicht verzichten kannst, verwende es möglichst wieder und recycle die Abfälle im gelben Sack. Aluminium ist sehr gut wiederverwertbar.
- Statt deine Lebensmittel mit Alufolie zu verpacken, kannst du zum Beispiel Brotboxen aus Edelstahl, Schraubgläser oder Butterbrotpapier verwenden.
- Statt Alufolie oder Frischhaltefolie zum Abdecken von Speisen, kannst du einen Teller oder BeeWraps, das sind wiederverwendbare Bienenwachstücher, nutzen. So sparst du obendrein noch eine Menge Müll.
- Beim Grillen kannst du zum Beispiel Grillkörbe verwenden oder das Essen in Gemüseblätter einwickeln.
- Statt Getränkedosen kannst du Mehrwegflaschen kaufen.
- Wenn du oder deine Familie Kaffee trinken, benutze eine Kaffeemaschine ohne Kapseln, diese ist im Vergleich auch viel günstiger.
- Solltest du dennoch eine Kapselmaschine verwenden, kannst du auf wiederbefüllbare Kapseln oder kompostierbare Kapseln umsteigen. Die befüllbaren Kapseln gibt es zum Beispiel von Mycoffeestar, Mister Barista oder Coffeeduck, wobei letztere aus Kunststoff ist und wir die Varianten aus Metall bevorzugen. Die Kapseln von MyCups bestehen überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen (> 63%) und haben einen Deckel aus Papier. MyCups verwendet nur zertifizierten Bio-Kaffee und Bio-Tee aus nachhaltigem Anbau. Auch die Kapseln von La Coppa. kommen ganz ohne Alu und Plastik aus und sind voll kompostierbar. Das Ausgangprodukt wird aus Zuckerrüben bzw. Zuckerrohr gewonnen.
Hast du noch mehr Ideen, wie man Aluminium vermeiden kann und was man stattdessen verwenden könnte? Schreib uns gerne!