Neben den sichtbaren Plastiktüten existiert in unseren Meeren eine erschreckend große Menge an Mikroplastik. Das sind winzige Plastikteilchen – kleiner als fünf Millimeter – die Schadstoffe anziehen und sich nicht wieder aus unserer Umwelt entfernen lassen. Es gelangt in unser Abwassersystem, kann dort nicht gefiltert werden und begibt sich dann ungehindert ins Meer. Es wurde bereits in Seehunden, Fischen, Muscheln und kleineren Organismen nachgewiesen. Und auch bei uns Menschen ist das Plastik im Blut nachweisbar! 90% aller Menschen sind bereits davon betroffen.
Woher kommt das Mikroplastik?
Es gibt zwei Arten von Mikroplastik, primäres und sekundäres Mikroplastik. Ersteres sind kleinste Kunststoff-Pellets, die die Basis für die Kunststoffproduktion bilden und die kleinen „Kügelchen“ die in der Kosmetikindustrie verwendet werden.
Das sekundäre Mikroplastik entsteht durch den Zerfall von Kunststoff, nämlich dann wenn alle Weichmacher daraus entwichen sind und das Plastik porös wird und auseinanderfällt.
Mikroplastik und andere Kunststoffe in Kosmetikprodukten
In der Kosmetikindustrie werden Kunststoffe in Form von Mikroplastik oder auch in flüssiger Form verwendet. Sie werden dort als Schleifmittel, Bindemittel oder Füllmittel eingesetzt und versprechen ein „schönes Hautgefühl“. Körperpeelings können zum Beispiel bis zu 90% Mikroplastik enthalten.
Deshalb ist es unbedingt ratsam, keine Körperpflegeprodukte mehr zu kaufen, die synthetische Kunststoffe enthalten.
Die Kennzeichnung in Kosmetikartikeln lässt leider sehr zu wünschen übrig und deshalb ist es für uns oft schwer bis unmöglich, zu erkennen, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Zumindest dann, wenn man kein Chemiker ist.
Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) hat dazu einen Einkaufsratgeber herausgegeben, in dem ihr alle Kosmetikprodukte findet, die derzeit Mikroplastik verwenden. Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert.
Liste der Inhaltsstoffe, hinter denen sich Kunststoffe verbergen:
* Acrylate Copolymer (AC)
* Acrylate Crosspolymer (ACS)
* Dimethiconol
* Methicone
* Polyamide (PA, Nylon)
* Polyacrylate (PA)
* Polymethylmethacrylate (PMMA)
* Polyquaternium (PQ)
* Polyethylene (PE)
* Polyethyleneglycol (PEG)
* Polyethyleneterepthalate (PET)
* Polypropylene (PP)
* Polypropyleneglycol (PPG)
* Polystyrene (PS)
* Polyurethane (PUR)
* Siloxane
(Quelle: Greenpeace, hier gibt es auch einen Einkaufsrateber fürs Portemonaie)
Keine Sorge, ihr müsst diese Stoffe jetzt nicht alle auswendig lernen. Es gibt nämlich eine super tolle App, die einem diese Arbeit ganz und gar abnimmt:
CodeCheck
heisst die tolle App, mit der man einfach Produkte beim Einkaufen scannen kann. Gibt man zuvor noch bestimmte Filter wie zum Beispiel „glutenfrei“, „laktosefrei“, „tierfrei“ oder „vegan“ ein, so kann einem die App sogar sagen, ob ein bestimmtes Produkt geeignet ist oder nicht. Zudem werden alle Inhaltsstoffe eines Produkts aufgelistet, genau erklärt und eventuelle Probleme erläutert.
Weitere Infos gibt’s auf der Codecheck-Website: www.codecheck.info