Bald ist es wieder soweit – genauer gesagt nur noch 2 Wochen (OMG) – und bei uns in Hessen starten die Sommerferien. Wie jedes Jahr beginnen dann die Vorbereitungen und Besorgungen für das nächste Schuljahr. Bei uns ist es dieses Jahr besonders aufregend, denn ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Mein Sohn wechselt nach dem Sommer von der Grundschule in die weiterführende Schule. Da er nun auch neue Fächer dazu bekommt, heißt das für uns, wir brauchen einiges mehr an Material für das kommende Schuljahr.
Alle Schulkinder in Deutschland kommen zusammen auf 200 Mio. neue Schulhefte pro Jahr! Die meisten davon werden in Umschläge aus Plastik gesteckt. Und nicht nur das… die Stifte, das Mäppchen, der Füller, die Tintenpatronen, der Kleber, alles ist aus Kunststoff!
Mein Ehrgeiz ist geweckt und hat beschlossen, das Kind im nächsten Schuljahr möglichst plastikfrei in die Schule zu schicken!!!
Ranzen & Mäppchen
Die gibts im Handel leider überwiegend aus Kunststoff. Es gibt zwar auch Rucksäcke aus Leder oder Baumwolle, doch wir haben uns trotzdem für einen konventionellen Ranzen von Satch entschieden. Da der Ranzen bereits in der Grundschule aus allen Nähten geplatzt ist und mein Sohn täglich viele Kilos mit sich rumschleppt, spielt für mich der Tragekomfort eine große Rolle. Durch das spezielle Tragesystem wird das Gewicht von den Schultern auf den stabilen Beckenbereich verlagert. Ein weiterer Pluspunkt: die verwendeten Textilien sind zu 100% aus recycelten PET-Flaschen. Für unseren Rucksack wurden 25 PET-Flaschen (0,5L) verwendet.
Schnellhefter
Die gibt es nicht nur aus Plastik, sondern auch aus Pappe in allen erdenklichen Farben. Vorteilhaft ist hier auch: kleine Künstler können Sie nach Lust und Laune bemalen.
Heftumschläge
Umschläge aus Papier überleben ja meist nicht mal ein Schuljahr. Nicht so die Umschläge von minouki (www.minouki.com), die sind aus 250g starkem Recyclingkarton, werden in Deutschland hergestellt, sind zertifiziert mit dem Blauen Engel und bedruckt mit ökologischer, mineralöl- und cobaltfreier Druckfarbe. Obendrein sehen sie auch noch schick aus!
Wer keine Umschläge aus Papier verwenden möchte, dem gefallen vielleicht Stoff-Umschläge. Ist man fit an der Nähmaschine, kann man diese sogar aus Stoffresten selbst nähen. Anschließend mit der Maschine besticken oder mit Stoffmalfarbe oder nachfüllbaren Folienstiften beschriften.
Einband für Schulbücher
Viele Schulen möchten durchsichtige Plastikeinbände für die Schulbücher haben. Eine gute Alternative ist hier Transparentpapier. So kann man auch das Buch das drin steckt noch deutlich erkennen!
Stifte & Papier
Bei Buntstiften aus Holz nehmt ihr am besten die unlackierten. Hier solltet ihr auch unbedingt auf die Herkunft achten und nur Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwenden. Auch beim Papier am besten auf Recyclingpapier setzen, denn dafür müssen nicht erst Bäume gefällt werden!
Statt Filzstiften generell lieber Buntstifte verwenden.
Werden von der Schule ausdrücklich Filzstifte verlangt, dann macht vielleicht die Anschaffung von nachfüllbaren Stiften Sinn.
Textmarker
Es müssen nicht immer die Kunststoff-Marker sein. Es gibt schöne Alternativen aus Holz z. B. von Lyra erhältlich bei monomeer. Ansonsten kann man stattdessen einfach neonfarbige Buntstifte zum Markieren von Texten verwenden.
Auch die Markierstifte von Koh-i-Noor sind eine gute Alternative zu den handelsüblichen Textmarkern aus Kunststoff. Die sechs holzgefassten Markierstifte im Set stecken allerdings leider in einer Folienverpackung.
Füller
Füller gibt es auch aus Holz oder Metall. Die Patronen könnt ihr durch einen Konverter ersetzen und diesen dann mit Tinte aus dem Tintenfass füllen. Wenn ihr geschickte Hände habt, könnt ihr auch die leeren Patronen mit einer Spritze wieder auffüllen statt sie wegzuwerfen.
Oder man verwendet einen Tintenstift, dafür gibt es auch Ersatzminen.
Radiergummis
Die müssen auch nicht aus PVC sein, sondern ihr könnt die aus Naturkautschuk verwenden!
Kleber
Im Schreibwarenhandel gibt es lösungsmittelfreie Klebestifte. Leider sind auch diese nicht komplett plastikfrei. Nach einigen Recherchen haben wir nachfüllbare Klebestifte mit Flüssigkleber von namhaften Herstellern gefunden. Die Nachfüllflasche z.B. von Ökonorm fasst 500ml. Das reicht schon mal eine Weile. Leider ist auch diese aus Kunststoff. Zwar ist das besser als jedes Mal einen neuen Stift zu kaufen, aber auch das hat uns nicht vollständig überzeugt.
Noch ein bisschen weiter recherchiert haben wir den fast schon nostalgischen Gutenberg Gummierstift bei Manufactum gefunden! Der Kleber aus Gummiarabicum, dem reinen Pflanzengummi, enthält keine Lösungsmittel, nur Wasser und kommt in einer Glasflasche daher! Sie enthält 56g Kleber und hält ca. 2 Jahre. Es gibt auch eine Nachfüllflasche mit 300g und Ersatzteile für den Stift. Wir sind begeistert!
Lineale
Wenn sie nicht durchsichtig sein müssen, gibt es schöne Varianten aus Holz oder Metall. Alternativ gehen auch Lineale oder Geodreiecke aus Recycling-Kunststoff.
Plastikfreie Pause
Für das Frühstück verwenden wir eine Brotdose und eine Flasche aus Edelstahl. Näheres dazu könnt ihr im Artikel „Kein Plastik für Zwerge“ nachlesen.
Grundsätzlich solltet ihr im Schreibwarenladen eures Vertrauens nachfragen, welche plastikfreien Produkte sie haben. Den Großteil der oben genannten Artikel haben wir beim Kannemann in Frankfurt gefunden. Vielleicht habe ihr ja auch einen gut sortierten Laden in eurer Nähe und spart euch so vielleicht den ein oder anderen Online-Versand.
. . . . . [ Werbung unbezahlt, da Markennennung ] . . . . .
Wir hoffen, unsere Recherchen helfen euch beim Start in das nächste Schuljahr. Wenn ihr noch weitere Tipps und Ideen habt, dann freuen wir uns von euch zu hören bzw. zu lesen 🙂