Du willst eine plastikfreie Küche, weisst aber nicht wo du anfangen sollst? Hier sind unsere Top 5 Punkte mit denen du starten kannst:
1. Zeitung statt Zipbeutel
Mülltüten sind total überflüssig wie wir finden. Schon lange haben wir unseren großen Mülleimer für den Restmüll durch einen wesentlich kleineren Eimer ersetzt, denn unsere Müllmenge hat sich drastisch reduziert seitdem wir viel bewusster und verpackungsfreier einkaufen. Der kleine Eimer und auch der Komposteimer wird bei uns mit leeren Brottüten oder Zeitungspapier ausgelegt. Schau mal im Internet, das gibt es tolle Faltanleitungen 😉
Auch wenn du vielleicht noch einige davon hast: Plastiktüten sind keine Müllbeutel! Der Gedanke, dass man die alten Plastiktüten zumindest noch für den Restmüll verwenden kann ist grundsätzlich gut. Das Problem dabei ist aber, dass sie dann mit dem Müll zusammen verbrannt werden. Sie gehören in die Gelbe Tonne, nur dann können die Tüten auch recycelt werden.
Übrigens: Auch Papiertüten und Baumwollbeutel sind ökologisch nicht besser als die Plastiktüte, wenn sie nicht mehrfach genutzt werden!
2. Wachs statt Folie
Die Tücher von BeesWrap oder Abeego flats sind tolle Alternativen zu Alu- und Frischhaltefolien, um deine Speisen einzupacken oder frisch zu halten.
BeesWrap sind mit Bienenwachs getränkte Stoffe, die du zum Abdecken von Schüsseln oder Einwickeln deiner Lebensmittel verwenden kannst. Hergestellt aus Bio-Baumwolle, sind sie waschbar, wiederverwendbar und kompostierbar. Abeego ist eine natürliche Frischhaltefolie, die Lebensmittel atmen lässt, antibakteriell wirkt und ebenfalls wieder verwendet werden kann. Die Bienenwachsfolie besteht aus Hanf-Fasern, Bio-Baumwolle, Bienenwachs, Baum-Harz und Jojobaöl. Sowohl die Tücher als auch die Folien haben eine Lebensdauer von ca. 1 Jahr.
Unser Tipp:
Essensreste oder kleine Snacks lassen sich wunderbar in Schraub- oder Weckgläsern aufbewahren. Auch Einfrieren kann man darin super. Hierzu einfach ein bisschen Luft lassen, damit das Glas nicht zerspringt, wenn der Inhalt sich ausdehnt. Brot frieren wir immer scheibenweise in Papier ein.
Im Kühlschrank kann man statt Frischhaltefolie auch einfach eine Edelstahlbox, Glasbehälter oder einen Teller zum Abdecken von Speisen verwenden.
3. Holz statt Plastik
Holzbretter zur Zubereitung von Speisen in der Küche sind hygienischer als Plastikbrettchen, da sie sich durch die vorhandenen Gerbstoffe selbst reinigen. Beim Schneiden auf Plastik können sich Teilchen lösen und ins Essen gelangen. Für die Zubereitung von Fisch und Fleisch kannst du auch ein Glasbrett verwenden, das lässt sich leichter reinigen. Auch Küchenutensilien, Kochlöffel, Schöpfkelle & Pfannenwender aus Holz sind die bessere Wahl.
4. ursprünglich statt beschichtet
Auch wenn die Anti-Haft-Beschichtung in der Pfanne seine Vorteile hat, so kann man doch nicht außer Acht lassen, dass sich durch die Benutzung (Kratzer und Risse) und die Wärme Schadstoffe aus der Beschichtung lösen und in unser Essen gelangen. Um das zu verhindern, solltest du auf alternative Materialien wie Edelstahl, Gusseisen oder Keramik zurückgreifen. Eine weitere Möglichkeit sind bio-beschichtete Pfannen.
Edelstahlpfannen sind sehr robust, geben keinen Geschmack an das Essen ab und speichern eine große Menge an Wärme. Allerdings sind sie recht schwer und brauchen etwas Übung im Umgang. Edelstahl ist kein guter Wärmeleiter, deshalb haben die Pfannen so gut wie immer einen Kern aus Aluminium oder Kupfer. Je nach Legierung (es besteht größtenteils aus Eisen und wird mit Chrom oder Nickel versetzt) ist Edelstahl auch weitestgehend rostfrei. Leider haben sie keine Antihafteigenschaften, sodass man mit etwas mehr Öl braten muss. (Unser Tipp: Grillgut in die heiße Pfanne geben und auf einer Seite komplett fertig braten, erst dann die andere Seite braten, denn fertig gebraten löst es sich leichter). Die Reinigung gestaltet sich etwas schwieriger als zum Beispiele bei Eisenpfannen, oft muss vorher eingeweicht werden. Pfannen, die komplett aus Edelstahl (oder mit abnehmbaren Griff) sind, können auch sehr gut im Ofen oder auf dem Grill verwendet werden. Sie sind obendrein induktions- und geschirrspülergeeignet.
Gusseiserne Pfannen haben den Vorteil, dass sie sehr robust, langlebig und vielseitig einsetzbar sind. Sie haben außerdem ein hohes Wärmespeichervermögen. Meist sind sie recht schwer und brauchen (bedingt durch die Masse) etwas länger, um aufzuheizen. Die Gusseisenpfannen werden meist vom Hersteller eingebrannt, dadurch haben sie eine sogenannte Patina, die aus Ölrückständen besteht und so zu einem Antihafteffekt führen und gleichzeitig vor Rost geschützt werden.
Keramikpfannen bestehen aus Metall mit einer Antihaftbeschichtung aus Keramik, allerdings geht diese relativ schnell durch das eingebrannte Öl verloren. Zum Braten in Keramikpfannen sollte man nur hocherhitzbare Öle verwenden. Das klassische native Olivenöl eignet sich dafür nicht.
Vor kurzem haben wir von der Olav Pfanne gehört, sie ist sehr hochwertig mechanisch gebaut und dadurch sehr langlebig. Durch den dicken Kupferkern wird die Hitze gleichmäßig verteilt. Die Pfanne besitzt eine 100% PFOA (Perfluoroctansäure)- sowie schadstofffreie, keramisch verstärkte Beschichtung eines deutschen Herstellers. Die Hersteller der Pfanne bieten einen Wiederbeschichtungsservice an, was die Lebenszeit der Pfanne deutlich verlängert. Außerdem ist sie extrem hitzebeständig, darf in den Backofen und sogar in die Spülmaschine. Wir haben die Pfanne leider noch nicht ausprobiert, wären aber sehr neugierig. Hat schon jemand von euch Erfahrung damit?
Da 50.000 Tonnen wertvolles Metall jährlich in Form von Kochgeschirr in Europa im Müll landet, sollte man in jedem Fall beim Kauf neuer Produkte auf die Materialien, Herstellung und Nachhaltigkeit achten.
5. Selber machen statt kaufen
Wir kaufen sehr viele Dinge unverpackt auf dem Markt oder im Unverpackt-Laden. Auch wenn man keinen Laden um die Ecke hat, kann man einiges an Verpackung sparen, indem man Dinge selber macht. Ganz leicht und ohne großen Aufwand kann man vieles in der Küche selber herstellen.
Hier ein paar Dinge, die wir schon lange nicht mehr im Supermarkt kaufen:
- Vanillezucker lässt sich ganz leicht selbst herstellen, indem man ein Schraubglas zur Hälfte mit Zucker füllt, eine Vanilleschote hineingibt und das ganze dann mit Zucker auffüllt. Das Glas gut verschließen und einige Tage ziehen lassen. Gut verschlossen ist der Zucker sehr lange haltbar.
- Vegane Milch (Haselnuss- oder Hafermilch) stellen wir ganz schnell aus Datteln, Wasser und Nussmus oder Haferflocken her.
- Aus einem gekauften Glas Bio-Joghurt und einer Flasche Milch stellen wir unseren Joghurt selbst her.
- Semmelbrösel gewinnen wir aus trockenen Brötchen.
- Leere Schokoaufstrich-Gläser ergeben mit Milch gefüllt einen leckeren Trink-Kakao.
- Kräuter selber auf der Fensterbank ziehen und eventuell trocknen. Man kann die frischen Käuter auch sehr gut fein hacken und in Gläsern einfrieren, so hat man beim Kochen immer frische Kräuter parat.
Und zum Schluss noch ein Zusatztipp, der schnell umgesetzt ist: Falls ihr eine Kapsel-Kaffeemaschine besitzt, solltest du unbedingt auf kompostierbare Kaffeekapseln umsteigen! Warum du das tun solltest und was Kaffeekapseln mit dem Regenwald zu tun haben? Das erfährst du in diesem Artikel.